Pressemitteilung: Junge Liberale Halle (Saale) verurteilen rassistisch-antisemitischen Kulturkampf der AfD zu Lasten der Betroffenen des 9. Oktobers!

Der AfD-Stadtrat Andreas Heinrich äußerte sich zu den Gedenkveranstaltungen in Halle anlässlich des Attentats vom 9. Oktober 2019, dass man falschen Opfern gedenke, da eben jene Opfer des 9. Oktober „weder Migranten noch Juden“ gewesen seien, sondern „welche von uns, Mitbürger aus Halle und dem Saalekreis“. Man solle daher nur „die deutschen Opfer, denn es waren ausschließlich Deutsche“ für das Gedenken in Betracht ziehen, da die Opfer keine Menschen jüdischen Glaubens oder einer anderen „Rasse“ gewesen seien. Der hallische Kreisverband der Jungen Liberalen kritisiert diesen Vorgang:

„Wir Junge Liberale Halle (Saale) verurteilen diese absurden Schilderungen des Stadtrats Andreas Heinrich“, so der Kreisvorstand des liberalen Jugendverbands. „Nicht nur ist die Rhetorik des Redebeitrags gänzlich verurteilenswert, die AfD zettelt damit einen rassistisch-antisemitischen Kulturkampf auf dem Rücken der Betroffenen und Angehörigen des Attentats an. Wir halten diese Vorgehensweise aus diversen Gründen für unwürdig und schlichtweg schädlich.

Zum einen lügt Heinrich schlichtweg: Das Gedenken der Stadt galt definitiv den Verstorbenen und Verletzten des Attentats. Auf der großen Gedenkveranstaltung in der Ulrichskirche kamen Überlebende und Angehörige zu Wort, und in diesem Jahr lag ein besonderer Fokus auf die Geschehnisse im Saalekreis. Anscheinend scheint sich dessen weder der Redner noch seine Partei bewusst zu sein. Betroffene des Attentats sind nicht nur Tote und Verletzte, sondern auch die Angehörigen und Überlebenden. Die jüdische Gemeinde in Halle war das eigentliche und vorrangige Ziel des Täters, und das macht sie zu Überlebenden und damit Betroffenen, ähnlich wie auch migrantische Personen im Kiez-Döner.

Zu behaupten, dass Juden und Migranten nicht ‚zu uns‘ gehören, und dann noch den Rassebegriff zu verwenden, ist schlichtweg rassistisch und antisemitisch zugleich. Hiermit verbreitet die AfD Ressentiments, deren Ziel es ist, die demokratische Gesellschaft zu spalten – in einem Moment, in dem sie Einigkeit am dringendsten braucht.

Dies ist vor allem eine Taktik, die davon ablenken soll, dass die rassistischen und antisemitischen Maximen der rechtsextremen und neonazistischen Ideologie die Hauptmotivation des hallischen Attentäters waren. Es handelt sich dabei um eine Ideologie, die der der AfD und dem Geist des Redebeitrags von Heinrich nicht unähnlich ist.

Wir verurteilen diesen Redebeitrag aufs Schärfste, stehen dabei hinter den Entgegnungen der anderen demokratischen Parteien und Jugendorganisationen und fordern die AfD Halle zur Erklärung und Revidierung auf!“